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Taxonomie-Verordnung der EU

Nachhaltigkeit, Erfahrungsaustausch

+++Relevanz nur für große Unternehmen?+++

In den ifA-Ringen wurde zuletzt häufiger danach gefragt, welche Auswirkungen die Taxonomie-Verordnung der EU auf die mittelständische Bauwirtschaft hat. Im Ring der kaufmännischen Leiter*innen hat Ende April Sascha Wiehager, Geschäftsführer der BWI-Bau GmbH, das Thema näher beleuchtet.

Zu den Hintergründen: Die Bedeutung der Nachhaltigkeit wächst seit einigen Jahren. Die Frage, was genau Nachhaltigkeit ist und wie sie konkret gemessen werden soll, ist allerdings nicht so einfach zu beantworten.

Mit den Buchstaben ESG werden die Säulen beschrieben, auf denen Nachhaltigkeit stehen soll und über die sie z.B. von Rating-Agenturen bei der Bewertung von Unternehmen gemessen wird. Das Wirtschaften von Unternehmen soll nachhaltig sein in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung:

E = Environment
S = Social
G = Governance
(Das „E“ ist eng verbunden mit den Klimazielen, das „S“ u.a. mit dem Lieferkettengesetz und das „G“ mit Compliance-Fragestellungen.)

Die Hintergründe und Ziele waren auf einer hohen Flughöhe schnell klar. Was aber heißt das konkret in der Umsetzung für ein einzelnes Unternehmen – in unserem Fall für ein mittelständisches Bauunternehmen? Hier musste Herr Wiehager einräumen, dass das zum Zeitpunkt der Tagung noch nicht so geregelt sei, dass daraus pragmatische Handlungsanweisungen abgeleitet werden könnten. Es werde noch „um die Deutungshoheit gekämpft“.

Vielen mittelständischen Unternehmen erscheine die Umsetzung der EU-Taxonomie daher als etwas „Fernes“. Er warnte aber vor Wettbewerbsnachteilen für unvorbereitete Unternehmen. Noch gelten die Berichtspflichten zwar nur für Finanzdienstleistungs- und große Unternehmen (> 500 Mitarbeiter), aber kleine Unternehmen sind als Auftragnehmer ebenfalls betroffen, wenn z.B. Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben werden, die ihre Nachhaltigkeit nachweisen können. Außerdem sind die Vorschriften aktuell im Fluss und werden perspektivisch auch kleinere Unternehmen einbeziehen. Die pragmatische Empfehlung von Herrn Wiehager an die Teilnehmer*innen der Tagung war, proaktiv Ziele für nachhaltiges Wirtschaften festzulegen, mit KPI bzw. Finanzkennzahlen zu hinterlegen und darüber berichtsfähig zu sein.

Mit dem Themenkomplex „Nachhaltigkeit am Bau“ beschäftigt sich am 28./29.06.2022 auch das von der ifA-Bau Consult organisierte erste Nachhaltigkeits-Symposium der Bauwirtschaft. Hier werden u.a. Fragen zur EU-Taxonomie und zu angrenzenden Themengebieten vertieft und Ansätze für die Zukunft vorgestellt und diskutiert. Seien Sie dabei, um wichtige Impulse für Ihr Unternehmen mitzunehmen. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.nachhaltigkeitssymposium.de.

Foto: Christian Lue auf Unsplash

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